Liste der Pastoren in Kirchtimke (von Pastor Bövingh zuerst bis zu seiner Zeit zusammen gestellt, von Pastor Küster später vervollständigt):
1. Wasmuth (vielleicht auch erst nach Docius hier Pastor)
2. Jacob Docius,"der 1603 hieselbst nach der Inschrift auf der Glocke befindlich, muß eingeführet worden sein."
3. Daniel Koser, 1650-1652, später Pastor in Stotel.
4. Christian Drosemann, 1653-1689(1690), hier gestorben. Wie die Akten erkennen lassen , wirkte er noch gleichermaßen als Bauer wie als Pastor. Er ist wohl noch selbst hinter dem Pfluge gegangen. Den Schalldeckel der Kanzel in der alten Kirche hatte er gestiftet.
5. Friedrich August Wissing, 1691-1696, hier gestorben.
6. Andreas Hinrich Berghauer, 1696-1703, geb. in Reddeber bei Halberstadt, später Pastor in Ochsenwerder; von ihm wird berichtet, daß er die Bibeln eingeführt habe.
7. Detlef Junge, 1704-1714, hier gestorben.
8. Johann Georg Bövingh, 1714-1728, geb. in Hattingen, Westfalen. "Er war anfänglich dänischer Missionar in Ostindien, besonders bey den Malabaren und Gentoos auf Coromandeln und Bengalen. Bey seiner Rückkunft aus Ostindien ward er von den Dänen, die sich des Herzogthums Bremen ermächtigt hatten, hierher berufen." Im Jahre 1717 (200 Jahre nach dem Thesenanschlag) wurde ein mehrtägiges ReformationsJubelfest gefeiert. Er ist hier im Alter von 51 Jahren verstorben.
9. Hinrich Christian Majohl, 1728-1751, vorher Pastor in Belum. Sein Name ist mit dem Bau des Pfarrhauses 1734 und der Kirche 1739 verbunden (die Balkeninschrift ist nun beim Gemeindehaus über dem Eingang zu sehen); hier verstorben.
10. Hinrich Mushard, 1752-1758, vorher Pastor in Khedingbruch; hier verstorben.
11. Johann Jacob Rolffs, 1759-1762, vorher Pastor in Lamstedt, gebürtig aus Ahausen, hier verstorben.
12. a) Johann Christoph Pfannkuche, 1763-1805, geb. in Beverstedt."Während seines Hierseyns ist das neue Gesangbuch 1790 und auch der neue Landescatechismus eingeführt worden." Hier gestorben.
b) Jacob Nicolaus Scharlacken, 1799-1806, als Amtshilfe für P.Pfannkuche, "weil dieser alt und schwach war."
13.Johann Friedrich Mehne, 1806-1823, vorher Pastor in Kirchwalsede, hier verstorben.
14.Johann Hermann Wolff, 1824-1834, vorher Pastor in Horneburg, später in Grasberg.
15. Anton Ernst Neinhard Brandt, 1834-1868, geb. in Stade, hier verstorben, das Grabkreuz ist am Turm (Südseite) zu sehen.
16. Otto Viktor Lübs, 1869-1889, vorher Pastor in Dorum, später in Geversdorf. Sein Name ist mit dem Abriß des runden Feldsteinturmes verbunden und dem Neubau des Kirchturms im Jahre 1884.
17. Eduard Louis Ocker, 1889-1902, geb. am 8.10.1860 in Wilstedt, 41-jährig hier am 9.2.1902 verstorben; sein Grab ist vorne rechts auf dem neuen Friedhof in Kirchtimke in der Schulstrasse. Er war dem Erzählen nach bekannt für seine Gartenbaukunst, legte den viel bewunderten Ziergarten auf dem Pfarrgrundstück an, pflanzte verschiedene seltene Bäume, führte in Kirchtimke den Kunstdünger ein und ritt oft nach der Konfirmandenstunde mit dem Pferd über die Dörfer. Er züchtete die sog."Kirchtimker Perle",einen besonders aromatischen Apfel.
18. Gotthilf Cuntz, 1902-1909, geb. in Bad Ems, vorher Pastor in Bremen, später in Wilstedt, dort 1923 verstorben. Von ihm werden in der Gemeinde noch viele, meist spaßhafte, Geschichten erzählt.Ältere Gemeindeglieder sagen, er hatte einen"Schalk im Nacken". Er veranlasste die Vereinigung der Eichen-wurth mit dem Pfarrgarten. Von ihm sind viele aufschlussreiche Ephoralberichte über das Gemeindele-leben am Anfang des 20.Jahrhunderts verfasst.
19. Ludwig Küster, 1909-1946, geb. in Ronnenberg, vorher Pastor coll. in Osterwald. 1958 hier verstorben. Er wurde noch mit Pferd und Wagen in die Außendörfer des Kirchspiels gefahren; wohnte auch nach der Pensionierung weiter im Pfarrhaus und ist neben Pastor Ocker auf dem neuen Friedhof begraben.
20. Gerhard Scheele, 1947-1966, geb. in Lübnitz, Provinz Brandenburg, vorher Pastor in St.Jürgen; kam auf Wunsch des Superintendenten Frerichs nach Kirchtimke und hatte zeitweise über 4.000 Gemeindeglieder zu betreuen (fast 2.000 Vertriebene und Flüchtlinge). In seine Amtszeit fällt der Bau des Pfarrhauses (1951) und der Umbau der Kirche (1962). Sein besonderes Interesse galt dem Kindergottesdienst in den Dörfern und die Förderung der kirchlichen Jugend. Entscheidend geprägt war die Zeit seines Dienstes durch die grundlegenden Veränderungen in der Kirchengemeinde nach dem II.Weltkrieg und dem Einstrom der Vertriebenen und Ostflüchtlinge. Das reichliche Archivmaterial aus dieser Zeit läßt ahnen, unter welchen schweren Bedingungen auch der pfarramtliche Dienst zu versehen war. Er "entdeckte" bei der Kirchrenovierung das gotische Kruzifix und die Malereien an der Kanzel (Bilder) und veranlasste nach den Reliquienfunden im Kruzifix zum 16.12.1962 die Kirchweih auf den Namen des Märtyrers St.Lambertus. Pastor Scheele verstarb 1988 im Alter von 89 Jahren in Bad Gandersheim.
21. Dieter Stuckenschmidt, 1967-1985, geb. in Rethem/ Aller, begann als Pastor coll. und wurde nach genau 18 Jahren Dienst in Kirchtimke als Superintendent nach Wittingen berufen. Seine Gemeindearbeit fasste der Visitator so zusammen: "Freiheit hat dort Platz gegriffen, wo früher vorgegebene und oft nicht mehr verstandene Tradition normierend, einengend und kontrollierend gewirkt hat. Der Pastor und seine Mitarbeiter sind darum bemüht, Traditionen sinnvoll zu interpretieren und beizubehalten, soweit das möglich ist."
Das zeitraubende "Anschreiben" vor dem Abendmahl in der Sakristei und die Tradition der getrennten "Männerbänke" und "Frauenbänke" bis 1967 ist nur noch Älteren in Erinnerung. Der Abriß des alten Pfarrhauses (1970), die Sanierung des Kirchturmes mit Schiefer, der Umbau des alten Küsterhauses (Alte Schule) zum Gemeindehaus (1974) und die Zusammenlegung der Posaunenchöre Breddorf und Hepstedt (1971) fallen z.B. in seine Amtszeit. Gerne erinnern sich Gemeindeglieder an die Einrichtung der "Montagsrunde", eines lebendigen Gesprächskreises. Mehrere Vikare begleitete er hier als Mentor.
22. Wolfgang Preibusch, 1986 - 2021, geb. in Siegen/Westf. ; Pastor in Kirchtimke, vorher Vikar in Verden am Dom.
In seine Amtszeit fallen mehrere neue und inzwischen selbstverständliche Einrichtungen wie Besuchsdienst und Lektorendienst (1988/1989), der Mediendienst vom sonntäglichen Gottesdienst für Ältere und Gehbehinderte (1991), Eltern-Kindgruppen (1992), Konfirmandenarbeit mit Kindern im 4.Schuljahr mit Elterbegleitung (1993), Gründung eines Kirchenchores (1993), Einführung der "Kirche im Dorf" in den Kapellen in den ersten Wochen des Jahres (1996), die Entwicklung der regionalen Zusammenarbeit, Gründung des Fördervereins Kirchenmusik St.Lambertus Kirchtimke e.V. sowie der Start der regionalen Formate "Feierabend" für Frauen (2011) und das "Männerfrühstück" (2012). Die Feier des 75jährigen Kindergottesdienstjubiläums (2013), der Ausbau des Gemeindehauses mit Jugendräumen und Eltern-Kind-Bereich, Kirchenrenovierung (1999) außen und innen (2008) und eine Orgelrenovierung (2015) fallen auch in diese Zeit und die Bauplanung für das neue Pfarrhaus.